Chronische Schmerzerkrankungen
Dieser Bereich gehört mittlerweile zu den Schwerpunkten unserer Praxis.
Bei vielen der chronischen, aber auch bei einigen akuten chirurgisch/orthopädischen Erkrankungen, haben sich neben der Standardtherapie, alternative Behandlungsmöglichkeiten bewährt. Sie werden in unserer Praxis in der Regel zusätzlich zu bewährten klassischen Verfahren, immer häufiger aber auch alleine mit gutem Erfolg eingesetzt.
Mit dieser Kombination lassen sich die Beschwerden vielfach schneller reduzieren, gleichzeitig können z.B. der Einsatz von chemischen Schmerzmitteln auf ein Mindestmaß und somit die Nebenwirkungen reduziert werden.
Bewährt haben sich in unserer Praxis bei vielen Schmerzzuständen die Anwendung von homöopathischen Komplexpräparaten, die im Rahmen einer Neuraltherapie in oder unter die Haut injiziert oder als Tabletten oder Globuli verordnet werden. Pflanzliche Medikamente zeigen auch bei rheumatischen Beschwerden und bei Entzündungen häufig gute Wirkung und können z.B. Ibuprophen oder Diclofenac ersetzen.
Insbesondere bei Schmerzen an Gelenken und an der Wirbelsäule, die mit Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe (sog. Ödemen) einhergehen hat sich die pulsierende Magnetfeldtherapie als häufig sehr wirksam erwiesen. Gute Erfolge erzielt man hiermit auch bei drohendem Absterben von Knorpel- und Knochengewebe (Osteonekrosen, Osteochondrosis dissecans, Osteochondrosen) und bei hartnäckigem Arthroseschmerz.
Auch die Akupunktur zählt zu den komplementären Therapieverfahren. Ihre Wirksamkeit wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen. An der größten wissenschaftlichen Studie in Europa haben wir selbst teilgenommen. Hierbei wurde die gute Wirksamkeit der Akupunktur bei chronischen Schmerzen am Kniegelenk und an der Wirbelsäule sowie bei Kopfschmerzen nachgewiesen. Andere Erkrankungen, bei denen wir immer wieder gute Behandlungsergebnisse erzielen, sind Kiefergelenksbeschwerden, Migräne, Tinnitus und Arthrosen sämtlicher Gelenke.
Bei bestimmten Sehnen- und Muskelerkrankungen kann die Stoßwellentherapie (ESWT = extrakorporale Stoßwellentherapie) außerordentlich hilfreich und schmerzlindernd wirken.
Zu diesen Erkrankungen gehören u.a..:
- Fersensporn
- Kalkschulter
- Achillessehnenentzündung
- Tennis- und Golferellenbogen
- Triggerpunkte
- chronische Schulterschmerzen
- u.v.m.
Die privaten Krankenversicherungen übernehmen i.d.R. die Therapiekosten, die gesetzlichen Kassen (noch) nicht.
Kombinieren lassen sich die bisher beschriebenen Verfahren vor allem bei chronischen Hals- und Lendenwirbelsäulenschmerzen und bei Hüft- und Kniegelenkarthrosen mit einer computergesteuerten Traktionstherapie, bei der gespannte Muskeln und verkürzte Sehnen und Bänder sanft und unter dem Einfluss von Tiefenwärme oder pulsierenden Magnetfeldern gedehnt und mobilisiert werden.
Für spezielle schmerzhafte Funktionsstörungen der Wirbelsäule haben wir eine sehr innovative und noch nicht sehr verbreitete Therapiemethode eingeführt, die sogenannte Spineliner-Therapie. Hierbei werden auf Basis der oszillierenden Impulstechnik Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungssystems, besonders im Bereich der Wirbelsäule, diagnostiziert und behandelt. Auf die zu behandelnde Struktur wird ein kurzer schneller Impuls abgegeben, der das darunter liegende Gewebe durchdringt und das Therapieareal in Schwingung versetzt.
Die Frequenz dieser Schwingung wird durch ein Piezokristall gemessen, elektronisch berechnet und grafisch dargestellt. Diese Säulen- und Kurvengrafiken ermöglichen es nun dem Anwender Schlüsse auf das Vorliegen von Funktionsstörungen zu ziehen. Im Therapiemodus werden Impulse mit bis zu 12 Hz abgegeben, die in Frequenz und Intensität auf die zu behandelnde Struktur abgestimmt sind. Ziel dieser Impulsgabe ist die Behebung der Funktionseinschränkung, damit eine Harmonisierung der Bewegungsabläufe.
Zusammenfassend wird mit der Spineliner-Impulstechnik eine exakte und reproduzierbare Analyse der Funktionsstörung und eine Behebung derselben an der Wirbelsäule sowie an Muskeln und Gelenken ermöglicht.
Bei besonders hartnäckigen Schmerzen, die vor allem bei Sehnenproblemen und anderen chronischen Reizzuständen auftreten, hilft in der überwiegenden Zahl der Fälle die SCENAR-Therapie.
Die Scenardiagnostik (Self-Controlled-Energo-Neuro-Adaptive Regulation) stellt eine Untersuchungs- und Therapiemethode dar, welche mit bipolaren elektrischen Impulsen, zeitabhängig die Verringerung der Impedanz als Reizantwort des Körpers auf das Stromsignal misst.
Durch ständige Messung der Gewebewiderstände sowie der Nervenleitgeschwindigkeit werden Impulse der jeweiligen Körpersituation respektive neurographischen Veränderungen angepasst.
Das Gerät gibt Impulse in Form von Therapiehalbwellen ab, wobei die Zeitdauer für das Durchlaufen einer positiven Therapiehalbwelle ein Maß für die Nervenleitgeschwindigkeit sowie die Leitfähigkeit der Haut- und Gewebeschichten darstellt.
Bei steigender Hautleitfähigkeit sowie Nervenleitgeschwindigkeit nehmen Frequenz und Halbwellenzahl ab.
Nach dem Messmodus wird im Rahmen des Therapiemodus eine Therapieimpulsserie in der Form von Therapiewellen abgegeben, welche sich an die veränderte Reaktionslage des Patienten anpasst.
Durch die Anpassung an die aktuellen neurographischen Parameter arbeitet das Gerät im Therapiemodus selbstkontrollierend (Self-Controlled).
Die Kontrolle wird in Form eines Wechselkreislaufes durch ständige Haut und Gewebswiderstandmessungen vorgenommen (Bio-Feedback).
Die Energo-neuroadative Regulation wird in der Form der Einflussnahme auf markarme C-Nervenfasern sowie insbesondere im Bereich des vegetativen Nervensystems ausgeübt.
In Folge der Stimulation durch die Impulshalbwellen werden im Körper Anpasssungs- und Regulationsvorgänge angeregt und die elektrographischen Parameter im Sinne einer Homöostase (Gleichgewichtseinstellung) positiv beeinflusst.
Da diese Behandlungsmethode nicht sehr verbreitet ist, fehlen größere wissenschaftliche Studien zum Nachweis der Wirksamkeit. Sie zeigt aber häufig bei schul- und alternativmedizinisch "austherapierten" Patienten eine gute und anhaltende Schmerzlinderung.
Wir sind sowohl in den klassischen Therapieverfahren (der sogenannten Schulmedizin) als auch in den erwähnten komplementären / alternativmedizinischen / naturheilkundlichen Heilmethoden zu Hause und können diese individuell kombiniert und speziell auf das spezielle Krankheitsbild unserer Patienten abgestimmt anwenden.
Sprechen Sie uns an. Wir können Ihnen helfen.
Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Krankheitsbild. Deutlich mehr als die Hälfte der in Deutschland lebenden Menschen haben mindestens einmal jährlich Rückenschmerzen. Sie stellen daher eine der häufigsten Ursachen für einen Arztbesuch dar. Sie haben demzufolge eine erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung. Die Ursachen für Rückenschmerzen sind in aller Regel multifaktoriell. Neben muskulären Problemen, Gelenkblockaden, Bandscheibenveränderungen oder Entzündungen spielen auch Verschleißerscheinungen an den kleinen Wirbelgelenken eine Rolle, sogenannte Facettengelenks- oder Spondylarthrosen. Neben den Bandscheiben ermöglichen die kleinen Wirbelgelenke die Beweglichkeit der Wirbelsäule.
Der Preis für die Beweglichkeit ist jedoch ein erhöhtes Risiko für Verschleißveränderungen, wie beispielsweise auch an Knie- oder Hüftgelenken. Die Knorpelschichten der benachbarten Gelenkflächen, die deren Gleitfähigkeit gegeneinander gewährleisten, erfahren durch vermehrte Belastung möglicherweise frühzeitig Verschleißveränderungen, die klassische Arthrose.
Durch gezielte Behandlung der kleinen Wirbelgelenke (Facetteninfiltration oder Facettenblockade) können die Wirbelgelenksnerven ausgeschaltet oder zumindest betäubt werden, so dass der dort ausgelöste Schmerz nicht mehr weitergeleitet, also nicht mehr oder zumindest verringert, "gespürt" wird.
Diese Injektionen werden in aller Regel unter Röntgenkontrolle durchgeführt, so dass die Nadelspitze exakt platziert wird. Im Vergleich zur Computertomographie / CT- gesteuertem Verfahren ist die Strahlendosis hier deutlich geringer. Es können bei dieser Therapieform mehrere Segmente, d. h. mehrere Facettengelenke gleichzeitig behandelt werden. Insgesamt ist die Behandlung sehr gut verträglich und risikoarm.
Wir führen selbst die Facetteninfiltration in unserer Praxis durch. Der Patient muss für die Infiltration nicht nüchtern sein. Sie erfolgt in Bauchlage und unter Röntgendurchleuchtung. Die Behandlung ist in der Regel schmerzarm und dauert je nach Anzahl der behandelnden Segmente etwa 15 - 20 Minuten. Als "Medikamentenmischung" wird örtliches Betäubungsmittel, dem Cortison zugesetzt wird, verwendet. Die Facetteninfiltration kann bei Bedarf wiederholt werden. Komplikationen durch die Behandlung sind selten. Es können neben vorübergehender Taubheit oder Muskelschwäche harmlose Blutungen in die Muskulatur oder aus den Punktionsstellen auftreten. In sehr seltenen Fällen kann es zu lokalen Entzündungen / Eiterungen kommen. Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Während ein akuter Rückenschmerz (auch Lumbago oder Hexenschuss genannt) gut therapierbar und meist eine Sache von einigen Tagen ist, gehen chronische Rückenschmerzen z.T. mit jahrelangen oder dauerhaften Beschwerden einher.
Hierbei ist eine genaue Abklärung der Ursachen wichtig. Handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall (Nucleus-pulposus-Prolaps), ein statisches Problem des Wirbelsäule (Skoliose, Hohl-, Rundrücken, Beckenschiefstand), ein muskuläres Defizit oder ein anderes degeneratives, d.h. Verschleißproblem? Hieran orientiert sich die weitere Therapie.
Oberstes Ziel ist die Vermeidung eines operativen Eingriffes, da nicht nur die unmittelbaren OP-Risiken zu beachten sind, sondern auch Folgebeschwerden auftreten können. Hier bietet die Epidurale Sacrale Infiltration sowohl bei Bandscheibenvorfällen (akut und chronisch) als auch bei Einengungen des Rückenmarkkanals (Spinalkanalstenose) eine gute Möglichkeit der Behandlung.
Beiden Erkrankungen gemein ist oft ein Rückenschmerz mit Ausstrahlung in die Beine.
Beim Bandscheibenvorfall kann es, auf Grund der Kompression der Rückennerven (z.B. Ischias), zu Taubheitsgefühlen, Schwächen bis hin zu Lähmungen kommen.
Die Spinalkanalstenose äußert sich oft in einer zunehmenden Reduzierung der Gehfähigkeit. Auch hier kommt es zu einer Einklemmung von Nerven bzw. Rückenmark. Schmerzende und schwere Beine führen dann zu einer Reduktion der Gehstrecke auf wenige Meter, bevor der Patient wieder anhalten oder sich setzen muss.
Auf Grund der älterwerdenden Bevölkerung nehmen beide Erkrankungen zu. Bei über 60-jährigen Patienten findet man im MRT (Kernspin) in über 20% der Fälle eine Einengung des Rückenmarkkanals. Ein Bandscheibenvorfall, auch ein Problem des Verschleißens, findet sich sogar bei ca. 25% aller Menschen in Deutschland. Eine Behandlung ist jedoch nur notwendig, wenn Beschwerden auftreten!
Vor Durchführung der Therapie müssen andere Ursachen wie Polyneuropathie, Hüftleiden, Tumore und Durchblutungsstörungen ausgeschlossen worden sein.
Aufgabe der Epiduralen Sacralen Infiltration ist das Entlasten der eingeklemmten Nerven durch die Abschwellung der die Nerven bedrängenden Weichteile (Bandscheibenvorfall, Bandverdickungen im Kanal etc.), sowie eine Entzündungshemmung des Nerven.
Wie wird die Epidurale Sacrale Infiltration durchgeführt?
In der Regel werden zunächst 3 - 5 Infiltrationen durchgeführt. Im Gegensatz zu anderen Methoden ist diese strahlungsfrei. D.h. es ist kein Röntgen oder gar eine Computertomographie notwendig.
Über einen kleinen Kanal im Kreuzbein werden die Medikamente dicht an die Kompressionsstelle injiziert. Dies geschieht in Verbindung mit einer kleinen Lokalbetäubung. Die Schmerzhaftigkeit ist vergleichbar mit einer Blutentnahme aus der Ellenbeuge. Dies wird kombiniert mit einer schmerzstillenden und nervenregenerierenden Infusionstherapie.
Ziel ist die Beseitigung von Schmerz, Taubheit und Lähmung bzw. eine Verbesserung der Gehfähigkeit. Erst wenn dies nicht gelingt, sollte über operative Maßnahmen nachgedacht werden.
Behandlungskosten
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht.
Bei Selbstzahlern und privat Versicherten erfolgt die Abrechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Die Chinesische Medizin betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit und ist nicht in einzelne Fachrichtungen getrennt, wie unsere westliche Medizin. Ihr Anliegen ist es, Krankheiten nicht nur zu heilen, sondern auch der Entstehung schwerer und chronischer Krankheiten vorzubeugen.
Die Akupunktur, eine wichtige chinesische Heilmethode, wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und führenden Akupunkturgesellschaften für viele Krankheitsbilder empfohlen. Eine Auswahl davon haben wir für Sie zusammengestellt:
Akute und chronische Schmerzen, wie z.B.:
- Kopfschmerzen
- Rücken- und Gelenkschmerzen
- Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz)
- Tumorschmerzen
- Schmerzen des Kau- und Zahnsystems
Erkrankungen des Bewegungssystems, wie z.B.:
- Schmerzen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
- Bandscheibenvorfall
- Sehnen- und Gelenkerkrankungen
- Tennisellenbogen
- chronische Hüftgelenkschmerzen
- Kniegelenkschmerzen
- Karpaltunnel-Syndrom
- Nachbehandlung von Hüft-, Knie- und Bandscheibenoperationen
- Arthroseschmerzen
- Arthrose und Schmerzen an den Händen
- Rheumahände
- Archillessehnenentzündungen
Neurologische Krankheiten, wie z.B.:
- Migräne
- Neuralgien
- Facialisparese (Gesichtslähmung)
- Trigeminusneuralgie
- Mitbehandlung bei Lähmungen
- Schlaganfall und Polyneuropathie
- Schmerzen bei Gürtelrose (Zoster)
- Begleitsymptome von neurologischen Erkrankungen
Erkrankungen der Atemwege, wie z.B.:
- Asthma
- Heuschnupfen
- Bronchitis
- gehäuft auftretende Erkältungskrankheiten
Vegetative Störungen, wie z.B.:
- Schlaflosigkeit
- Erschöpfungssyndrom
- funktionelle Herzbeschwerden
- innere Unruhe
- Blutdruckschwankungen
- sexuelle Disharmonie, Libidostörungen
Suchtkrankheiten, wie z.B.:
- Beruhigungsmittelabhängigkeit
- Ess-Sucht
- Nikotinmissbrauch
- Alkoholmissbrauch
- Drogensucht (Linderung der Entzugssymptome)
In vielen Fällen ist die "Nadeltherapie" genauso wirksam oder sogar wirksamer als westliche Therapien. Grundsätzlich gilt aber:
Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht "reparieren", was bereits zerstört ist.
So kann sie bei einer Gelenkerkrankung (Arthrose) mit Knorpelschädigungen nicht den Verlust des Knorpels rückgängig machen. Sie kann aber die damit einhergehenden Schmerzen an Bändern, Muskeln und im Bereich der Gelenkkapsel deutlich verringern. Durch eine Akupunkturbehandlung schwillt das Gewebe ab, es wird besser durchblutet, Gelenk und Muskulatur werden beweglicher und trainierbarer - der Schmerz lässt nach.
Wie wirkt Akupunktur?
An bestimmten Punkten des Körpers werden die dünnen Akupunkturnadeln platziert, wo sie etwa 20 bis 30 Minuten verbleiben und ihre heilsame Wirkung entfalten, während sich der Patient auf der Liege entspannt.
Die meisten Patienten empfinden die Akupunktur - nicht selten schon bei der ersten Behandlung - als wohltuend, entspannend und oft verblüffend schnell wirksam.
Westliche Wissenschaftler erforschen die Wirkung der Akupunktur intensiv und konnten in vielen Untersuchungen nachweisen, dass die chinesische Heilmethode bei einer Fülle von Erkrankungen hilft, oft gerade dann, wenn eine herkömmliche Behandlung erfolglos blieb.
Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist wissenschaftlich noch nicht restlos aufgeklärt. Dank moderner wissenschaftlicher Untersuchungsverfahren konnte die Akupunkturwirkung in den letzten Jahren aber viel besser erklärt werden.
In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass das Nadeln bestimmter Akupunkturpunkte spezielle Wirkungen entfaltet, z.B. Linderung von Übelkeit und Erbrechen, Verminderung der Schmerzempfindlichkeit oder Förderung der Wehen.
Die heilende Wirkung kommt u.a. dadurch zustande, dass der stimulierende Reiz der Nadeln im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen auslöst, die oft auch al s "Glückshormone" bezeichnet werden. Dazu gehören das Serotonin, körpereigene Morphine wie das Endorphin sowie die Enkephaline. Mit modernen Verfahren wie der funktionellen Kernspintomographie lässt sich die Wirkung der Körperakupunktur (oder der Laserakupunktur) auf den Stoffwechsel im Gehirn eindeutig nachweisen: In jenen Hirnbereichen, die mit den stimulierten Akupunkturpunkten in Verbindung stehen, zeigt sich eine stark erhöhte Aktivität.
Große wissenschaftliche Studien belegen, dass die Akupunktur bei einer Reihe weit verbreiteter Erkrankungen wie Heuschnupfen, Tennisellbogen, Menstruationsbeschwerden, allergischem Asthma oder chronischen Wirbelsäulenleiden den herkömmlichen medizinischen Therapien klar überlegen ist.
Die weltweit größten Untersuchungen, die ART- und GERAC-Studie mit mehr als 250.000 Patienten wurden in Deutschland durchgeführt. Sie ergaben, dass Akupunktur bei chronischen Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen (z.B. infolge einer Arthrose) in drei von vier Fällen zu einer deutlichen und lang anhaltenden Schmerzlinderung führt. Die Studien weisen darauf hin, dass Akupunktur bei diesen Beschwerden genauso gut oder sogar besser wirkt als herkömmliche Therapien (Medikamente, Krankengymnastik oder Massagen).
Die Universitätsklinik Mannheim hat durch Studien belegt, dass Schwangere, die ab der 36. Woche akupunktiert werden, weniger Schmerzen bei der Geburt haben und die Geburt weniger lange dauert.
Gibt es bei der Akupunktur Nebenwirkungen?
Eine fachgerecht durchgeführte Akupunktur hat kaum Nebenwirkungen, da die Nadeln auf eine Mobilisierung der Selbstheilungskräfte des Körpers abzielen. Wie z.B. bei der Homöopathie können sich zu Beginn der Therapie einzelne Symptome vorübergehend verstärken, man spricht hier von der „Erst-Reaktion“. Gelegentlich kommt es zu leichten Blutergüssen oder blauen Flecken, auch kurze Kreislaufreaktionen können während einer Akupunkturbehandlung auftreten, normalisieren sich aber schnell. Um Infektionen zu vermeiden, werden sterile Einmalnadeln aus Edelstahl verwendet.
Wann spürt man eine Besserung?
Grundsätzlich gilt: Je länger eine Erkrankung besteht, desto länger muss sie behandelt werden. Bei chronischen Erkrankungen (Krankheiten und Beschwerden, die länger als drei bis sechs Monate andauern), spürt man in der Regel zwischen der dritten und sechsten Sitzung eine positive Veränderung. Schmerzen lassen nach, der Schlaf wird tiefer und ruhiger, das Allgemeinbefinden und die seelische Stimmungslage verbessern sich. Erst nach etwa fünf bis sechs Sitzungen lässt sich genauer abschätzen, wie viele Behandlungen noch notwendig sind.
Wer kann eine Akupunkturbehandlung erhalten?
Für eine Akupunkturtherapie gibt es keine Altersgrenze, auch hochbetagte Menschen können von ihr profitieren. Babys und Kleinkinder reagieren oft sogar besonders sensibel, hier genügt manchmal schon sanfte Massage entlang der Akupunkturpunkte (Akupunktmassage) oder eine schmerzlose Laserakupunktur. Für Schulkinder gibt es neben der Laserakupunktur auch noch die Möglichkeit, mit extrem dünnen, schmerzarmen Nadeln zu behandeln. Viele Kinder kommen damit ausgezeichnet zurecht. Bei Erwachsenen entscheidet die körperliche Verfassung darüber, wie viele Nadeln gesetzt werden und wie fein sie sein sollen. Menschen, die eine unüberwindbare Angst vor den Nadeln haben, können auch mittels Laserakupunktur behandelt werden.
Was kostet eine Akupunkturbehandlung?
Eine Akupunkturbehandlung kostet je nach Behandlungsdauer und -aufwand etwa 30 bis 70 € pro Sitzung.
In einigen Fällen, z.B. bei Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und bei Kniegelenkschmerzen bei Gelenkverschleiß übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten teilweise oder sogar ganz.
Viele private Krankenkassen erstatten die Kosten für Akupunktur zur Schmerzbehandlung.
Bei anderen Beschwerden und wenn Ihr Versicherungsvertrag keine eindeutigen Regelungen enthält, ist es empfehlenswert, sich mit der Krankenkasse in Verbindung zu setzen.
Instabilität, sei sie unfall- oder verschleißbedingt, ist die Ursache vieler Beschwerden. Grundsätzlich können alle Gelenke des Körpers davon betroffen sein. Seien es jetzt die großen oder kleinen Gelenke der Extremitäten oder auch die Wirbelgelenke des Rückens. Instabilität bereitet Schmerzen und fördert langfristig den Verschleiß und damit die Zerstörung des Gelenkes.
Die meisten Schmerztherapiekonzepte verfolgen das Ziel diese Reizzustände zu beseitigen. Dies erfolgt entweder durch physikalische Maßnahmen (Schonung, Kühlung, Hochlagerung, Elektrotherapie) und/oder medikamentös bis hin zur Cortisongabe.
Genauso wie das ständige "Einrenken" bei Blockaden sind bei diesen Therapien die Erfolge nur kurzzeitig, wenn eine chronische Instabilität besteht und die Ursache der Problematik nicht behandelt wird. Eine Heilung erfolgt nicht durch Stilllegung oder Unterdrückung, vielmehr müssen Reize gesetzt werden, die den Körper zur Eigenregeneration anhalten.
Genau nach diesem Wirkprinzip funktioniert die Proliferationstherapie.
Durch ein spezielles Injektionsverfahren werden Reize an den krankhaft veränderten Gelenken und laxen Bändern (Ligamente, Gelenkkapseln, Bandansätze) gesetzt.
Hierbei erfolgt sowohl durch das Einspritzen der Substanz (meist hochprozentige Zuckerlösung) als auch durch die Injektionsnadel selbst eine Stimulation des Gewebes. Auf diesen "Entzündungsreiz" reagiert der Körper mit dem Wachstum von Kollagen (Typ I) an der Gelenkstruktur. Kollagen ist der Grundbaustein des Gelenksystems und unabdingbar für die Regeneration. Es kommt zu einem schnelleren Wachstum bzw. einer Vermehrung von Gewebe - der sogenannten Proliferation.
Das neu gebildete Kollagen macht die behandelten Gelenke, also deren Bänder und Gelenkkapsel, stabiler. Diese verbesserte Stabilität führt in den meisten Fällen zu einer Schmerzminderung und einer Verbesserung der Gelenkfunktion.
Folgende Erkrankung sind somit behandelbar:
Instabilitätsbedingte Schmerzen im Bereich der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule und der Kreuz-Darmbein-Gelenke (insbesondere bei ständig wiederkehrenden Blockierungen sowie Bandscheibendegenerationen).
Instabilitätsbedingte Schmerzen durch Gelenkarthrose oder nach Unfällen (z.B. Knie-, Sprung-, Zehen-, Daumen-, Finger-, Schultergelenk)
Wie wird die Proliferationstherapie durchgeführt?
Nach einer eingehenden Untersuchung werden die Injektionen präzise an die betroffenen Strukturen gesetzt. Dies erfolgt zum Teil unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle. Auf Grund der Verwendung sehr dünner Kanülen sowie einer Lokalanästhesie ist der Eingriff sehr gut verträglich.
In der Regel werden insgesamt 6 - 10 Behandlungen, 1 - 2 mal wöchentlich durchgeführt. Dies wird jeweils individuell festgelegt.
Der Behandlungserfolg stellt sich schleichend und zeitverzögert ein. Zirka 6 Wochen nach der letzten Injektion ist die Wirkung vollständig entfaltet, eine Besserung ist allerdings bereits deutlich früher spürbar.
Behandlungskosten
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht.
Bei Selbstzahlern und privat Versicherten erfolgt die Abrechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).